Leonhardplatz (heutiges Stadthallen-Gelände) und der kleine Exerzierplatz (heute Naturhistorisches Museum) waren die ersten Sportstätten des „Fußball- und Cricket-Club Eintracht Braunschweig“ nach der Gründung des Vereins 1895. Zunächst pachtete der Verein 1905 ein Grundstück an der Helmstedter Straße. Im Sommer erbauten die Vereins-Mitglieder dort ein kleines Stadion mit einer Holztribüne.
Der Verein kauft auf dem Spargelacker an der Hamburger Straße ein Stück Land. Architekt des Stadions ist Otto Buckendahl, ein ehemaliger Eintracht-Spieler. Aufgrund der Inflation der wirtschaftlich schwierigen Jahre sind die Kassen leer, der Bau des Stadions stockt. Hilfe kommt von dem ehemaligen Eintracht-Spieler Karl Mues, ein nach Mexiko ausgewanderter Kaufmann, der eine Summe inflationssicherer amerikanischer Dollar hinterlegt. Der Bau des Stadions kann erfolgreich fortgesetzt werden.
Am 17. Juni 1923 wird das Eintracht-Stadion vor 15.000 Zuschauern mit einem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg feierlich eingeweiht. Die Blau-Gelben verlieren zwar mit 1:10, aber das ist an diesem Tag unerheblich. Noch nicht fertiggestellt an diesem Tag ist die Haupttribüne.
Die Einweihung der Haupttribüne folgte am 5. Oktober 1924 mit einem Spiel der Eintracht gegen Altona 93. Diesmal läuft es besser: die Eintracht trennte sich 6:6 unentschieden.
Die Deutsche Leichtathletikmeisterschaft der Frauen findet im Eintracht-Stadion statt.
Noch liegt das Eintracht-Stadion Ende der 20er Jahre vor den Toren der Stadt. Die Infrastruktur passt sich mit den Jahren der wachsenden Popularität des Vereins an.
Die Straßenbahnlinie wird vom Schützenhaus bis zum Stadion verlängert. Um das Stadion herum ist eine rege Bautätigkeit zu beobachten: zunächst beginnt der Bau des Siegfried-Viertels, 1936 folgt das Volkswagenwerk.
Fertigstellung des Vereinsheims an der Südseite der Haupttribüne.
Beim Pokalspiel gegen Schalke 04 (0:1) ist das Stadion mit der maximalen Kapazität von 24.000 Zuschauern erstmals ausverkauft.
1941 fand im Eintracht-Stadion die bis dahin größte Leichtathletik-Veranstaltung der Stadt statt. Zuvor wurde die Zahl der Laufbahnen von vier auf sechs erhöht. Der hohe Stellenwert, den die Leichtathletik im Verein genoss, zeigte sich auch in der Verpflichtung von Rudolf Harbig. Versetzt in die Region zum Fallschirmjäger-Bataillon nach Wolfenbüttel, gewannen die Eintracht- Verantwortlichen den mehrfachen Deutschen Meister & Europameister für ihre Leichtathletik-Abteilung. Harbig verhalf der Leichtathletik Abteilung im Verein zu einem ungeahnten Aufschwung. Er stellte gleich reihenweise Vereinsrekorde auf, die zum Teil mehr als ein halbes Jahrhundert hielten.
Das Stadion bleibt bis Kriegsende von Bombenangriffen verschont und wird nun von der 5. Britischen Division als Materiallager genutzt. Das erste Spiel findet bereits am 15. Dezember 1945 statt, es ist das Match einer britischen Divisionself gegen Braunschweiger Spieler.
Nach dem endgültigen Abzug der britischen Streitkräfte, Reparatur der Kriegsschäden und Aufschüttung der Zuschauerwälle wird das neu hergerichtete Stadion mit einem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (3:2) vor 30.000 Zuschauern wiedereröffnet. Der Rat der Stadt hatte für den Um- und Ausbau 4.300 DM bewilligt.
Das Stadion erhält bei den Parkplätzen an der Rheingoldstraße einen dritten Eingang, zusätzlich zu den Eingängen Hamburger Straße und Guntherstraße.
Als erster Verein in Norddeutschland leistete sich Eintracht Braunschweig für das Eintracht-Stadion eine Fluchtlichtanlage.
Die vier 44 m hohen Masten mit ihren 168 Scheinwerfern sorgten für 200.000 Watt.
Am 18. September 1957 fand sich Fortuna Düsseldorf zum Einweihungsspiel für die erste Flutlichtanlage in Norddeutschland ein. 20.000 Zuschauer feierten Eintrachts 4:0 Sieg. Diese Investition sollte sich sechs Jahre später bei der Aufnahme Eintrachts in die neu geschaffene Bundesliga auszahlen.
Beim 2:2 gegen den Serienmeister der Oberliga Nord, den HSV, vermeldete Eintracht am 16. Februar 1958 wieder einmal ein ausverkauftes Stadion. Die jährlichen Auftritte von Uwe Seeler & Co waren stets die sportlichen Höhepunkte der Saison in Braunschweig, sie übertrafen zu Oberligazeiten noch die Bedeutung des Niedersachsen-Derbys.
Erstes Bundesligaspiel im Eintracht-Stadion. Die blau gelben gewinnen 1:0 gegen Preußen Münster, Torschütze: Jürgen Moll. Die Rekordkulisse im ersten Bundesligajahr wird am 5. Oktober erreicht, als 32.000 Fans ein 4:3 gegen Schalke 04 unter Flutlicht erleben.
Das Zuschauerinteresse wächst: Der Rat der Stadt beschließt einen Zuschuss von 500.000 DM für den Ausbau des Stadions auf 38.000 Zuschauer, um die Bundesliga-Vorgaben zu erfüllen. Hierfür wird die Vortribüne der Haupttribüne um 2.000 Plätze erweitert und die Gegengerade aufgestockt.
Mit nur 27 Gegentoren - lange Zeit Bundesliga-Rekord - erringen die Löwen sensationell die Deutsche Meisterschaft und versetzten eine ganze Region in einen kollektiven Freudentaumel. Beim letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg vor 37.000 Zuschauern im Eintracht-Stadion folgte die große Meisterfeier. In den kommenden Jahren belegte Eintracht als beste Platzierung zweimal den vierten Rang.
Erstmals sehen die Zuschauer einem Spiel im Stadion hinter Gittern zu. Der DFB hatte den Zaunschutz zur Bedingung für die Lizenzerteilung gemacht.
Der revolutionäre Werbecoup mit den Jägermeister-Trikots im Jahr 1973 - am 24. März lief Eintracht erstmals mit den Hirschen auf der Brust auf - und der entsprechenden finanziellen Unterstützung bescherte Eintracht unter Trainer Branko Zebec von 1974 bis 1978 ein sportliches Hoch, das fast zum zweiten Meistertitel geführt hätte.
Die Eintracht-Mitglieder ermächtigen den Präsidenten zur Aufnahme eines 1,5 Mio DM-Kredits, daraufhin beschließt die Stadt einen Investitionszuschuss in gleicher Höhe für die Stadion-Modernisierung.
Beim legendären Europapokal-Rückspiel gegen Dynamo Kiew am 28. September ist das Stadion mit 35.000 Zuschauern ausverkauft.
Abriss der 55 Jahre alten Haupttribüne. Anschließend beginnt der Neubau der Haupttribüne mit großzügigen Funktionsräumen. Die Arbeiten werden wesentlich teurer als veranschlagt worden war und bringen Eintracht in große Finanznöte.
Eintracht verkauft das Stadion für 11,9 Mio DM an die Stadt, um einen drohenden Konkurs abzuwenden. Nun trägt das Stadion den Namen „Stadion an der Hamburger Straße“. Eintracht Braunschweig wird Pächter, muss aber für den Unterhalt sorgen. Betreiber des Stadions wird das Hochbauamt der Stadt Braunschweig.
Das Bauordnungsamt verfügt die Sperrung weiter Bereiche der Südkurve und der Stehtribüne auf der Gegengerade. Eine DFB-Kommission findet zahlreiche Mängel und benutzt den Begriff „Ruine“.
Nach dem Ratsbeschluss zur Stadionmodernisierung vom 15. Juni erfolgt der erste Spatenstich für die zwei Jahre andauernden Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten. Die Südkurve wird im Herbst und Winter 1993 abgerissen, im Herbst 1994 werden neue Flutlichtmasten aufgestellt.
Die New Yorker Lions, bis einschließlich der GFL-Saison 2010 noch mit dem Namen Braunschweig Lions, betreten den Platz. Ihnen gelingt der Aufstieg in die 1. Bundesliga, die heutige German Football League (GFL), in der sie seitdem ununterbrochen spielen. Die New Yorker Lions sind mit mittlerweile 12 German Bowl Siegen deutscher Rekordmeister.
Mit Inbetriebnahme der neuen Flutlichtanlage wird die erste Bauphase der Stadionerneuerung (Neubau und Überdachung der Südkurve, reine Sitzplatztribüne auf der Gegengerade) abgeschlossen.
Eros Ramazzotti tritt vor 16.000 Fans auf. Es folgen Konzerte bei Spieltagen der New Yorker Lions, u.a. mit Fanta4 und Joe Cocker. Ab 1998 wird der Stadionbetrieb in die städtische Gesellschaft der Sport und Freizeit GmbH eingegliedert.
Der frisch gebackene Zweitligist Eintracht Braunschweig tritt am 22. August im DFB-Pokal gegen die Borussia aus Dortmund an. Dortmund führt, in der 35 Minute fällt im Stadion an der Hamburger Straße das Flutlicht aus. Die Auszeit im Dunkeln wird für Blau-Gelb zum Wendepunkt: Die Eintracht gewinnt gegen den haushohen Favoriten mit 2:1.
Das Eintracht-Stadion wird in den Betrieb der Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH integriert. Als erste Maßnahme lobt die Gesellschaft einen Architekten Wettbewerb zum Ausbau des Eintracht-Stadion aus.
Das Eintracht-Stadion erhält erstmals eine Rasenheizung auf dem A-Platz.
Der Verwaltungsausschuss der Stadt stimmt dem Vorschlag zu, die Namensrechte des Stadions an eine Gruppe von fünf regionalen Eintracht-Sponsoren zu verkaufen. Das weiterhin städtische Stadion heißt nun wieder EINTRACHT-Stadion.
Das Eintracht-Stadion wird für den Film „66/67 - Fairplay war gestern“ im Sommer 2008 zur Filmkulisse.
„Braunschweig rockt“ (nun wieder) im Eintracht-Stadion mit den Toten Hosen, Silbermond, Madsen, Ohrbooten und Bosse.
Der Rat der Stadt stimmt dem Ausbau der Nordkurve zu. Nach dem erfolgten Ausbau 2010 sind erstmals in der Geschichte des Eintracht-Stadions damit sämtliche Plätze komplett überdacht. Zudem wird die Lücke zwischen Nordkurve und Osttribüne geschlossen und es werden neue Sanitärbereiche geschaffen. Zwei neue 28m² große Videowände in der Nord- und Südkurve ergänzen das neue Stadionbild.
Bei einer Bürgerbefragung der Stadt stimmen über 60% der 60.000 Teilnehmer der Stadionmodernisierung zu. Der erste Spatenstich zur Umsetzung des 2006 gekürten Siegerentwurfs des Büros Schulitz & Partner zum Ausbau der Haupttribüne und des Stadionvorplatzes mit dem Kubus beginnt am 26. August.
Premiere: Die TU Braunschweig begrüßt ihre Erstsemester im Eintracht-Stadion. Seitdem findet die Erstsemesterbegrüßung regelmäßig an der Hamburger Straße statt.
Baubeginn für den Kubus mit der Geschäftsstelle, dem Fanshop und dem Restaurant „Wahre Liebe“.
Im Juni werden 5.700 neue blaue Sitzschalen auf der Osttribüne montiert, zudem prangt dort nun der Schriftzug „Braunschweig“.
Nach 28 Jahren kehrt Eintracht Braunschweig in die 1. Bundesliga zurück. Der Aufstieg wurde in Ingolstadt klar gemacht, nach dem letzten Heimspiel gegen den FSV Frankfurt im Eintracht-Stadion mit den Fans gefeiert.
Die Hauptribüne wird fertiggestellt, pünktlich zur Bundesligasaison 2013/14 am 8. August wird die „Wahre Liebe“ eröffnet, Anfang September folgt die Eintracht-Geschäftsstelle im Kubus.
Die Tartanbahn im Eintracht-Stadion wird erneuert und leuchtend blau eingefärbt. Anlass ist die Team-Europameisterschaft der Leichtathletik.
Das Sport-Event wurde von der Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH gemeinsam mit der Stadt Braunschweig und dem niedersächsischen Leichtathletikverband ausgerichtet. Rund 26.000 Zuschauer erleben europäische Leichtathletik der Spitzenklasse - und einen Sieg des deutschen Teams.
Die größte Konzert-Bühne, die Braunschweig jemals gesehen hat: Herbert Grönemeyer im Eintracht-Stadion vor rund 23.000 Besuchern.
Das Eintracht-Stadion wird Trauungsort. Das erste Brautpaar heiratet im Eintracht-Stadion! Seitdem wurden im Eintracht-Stadion insgesamt 25 Paare getraut (davon eine freie Trauung).
Eintracht Braunschweig steigt in einem fast leeren Stadion unter Corona-Bedingungen in die 2. Bundesliga auf. Eine ungewöhnliche Saison mit einem erfolgreichen Ausgang.
Ebenfalls unter Corona-Bedigungen: die 120. Deutsche Leichtathletikmeisterschaft im Eintracht-Stadion. Auch zur 121. Deutschen Meisterschaft findet sich die nationale Leichtathletik-Elite in Braunschweig ein.
Am 28. September beauftragt der Verwaltungsausschuss der Stadt die Stadionbetreibergesellschaft, einen neuen Namenssponsor zu finden. Daraufhin gründet sich das Projektbündnis „Eintracht-Stadion - jetzt und immer" von Fans und Sponsoren, Ultras und hauptamtlichen Mitarbeitern. Ziel: der Erhalt des Stadionnamens EINTRACHT-STADION.
Im Eintracht-Stadion gewinnt die deutsche Frauenfussballnationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen die Türkei.
Eintracht Braunschweig kehrt in die 2. Bundesliga zurück. Für den deutschen Meister von 1967 ist es der sechste Zweitliga-Aufstieg seiner Geschichte nach 1988, 2002, 2005, 2011 und 2020.
Die Crowdfunding-Kampagne "Eintracht-Stadion - jetzt und immer" war erfolgreich war: Es wurden genügend Spenden eingesammelt, um den traditionsreichen Namen EINTRACHT-Stadion bis 2025 zu sichern.
Am 17. Juli 2023 ist unser Eintracht-Stadion 100 Jahre alt - das wird gefeiert!